Was ist das überhaupt?

Elicit ist das ChatGPT der Literaturrecherche und hat sich auf die sprachliche Interaktion zwischen Mensch und Text spezialisiert. Das junge Start-Up hinter dem Tool hat seinen Sitz im US-amerikanischen Oakland. Die Datenbasis kommt von Semantic Scholar.

Elicit wirkt auf den ersten Blick sehr unscheinbar, hat aber ein paar mächtige Funktionen, die es von anderen KI-Tools unterscheidet. So arbeitet es bei der Suchanfrage nicht mit der klassischen Stichwort-Kombination, sondern mit einem Prompt, der als Forschungsfrage formuliert wird. Die KI liest die Anfrage aus und erstellt eine inhaltliche Zusammenfassung der relevantesten Treffer auf Grundlage der Abstracts. Anders formuliert muss man weder beim Schreiben noch beim Lesen viel Zeit investieren.

Besonders praktisch ist die Funktion Chat with papers, bei der ein oder mehrere Artikel zu ihrem Inhalt befragt werden können. Sinnvoll ist diese Funktion allerdings nur bei Open Access-Artikeln, da diese für Elicit im Volltext auslesbar sind. Achte bei der Auswahl der Artikel daher auf das PDF-Symbol in der Trefferliste.

Elicit spezialisiert sich auf Forschungsartikel aus dem natur- und computerwissenschaftlichen Bereich und enthält keine Bücher.  Wer einen noch größeren Umfang an Treffern und präzisere Ergebnisse haben möchte, kann sich die Plus- oder Pro-Version zulegen, die wesentlich performanter arbeiten als die kostenlose Basisversion.

Der Datenschutz entspricht nicht den europäischen Standards. Da du für Elicit einen Account benötigst, solltest du dir also vorher die Privacy Policy durchlesen.

So funktioniert's

Schritt 1: Erstelle einen Account. Zum Anstoßen der Suche benötigst du eine Forschungsfrage, die weder zu allgemein ist, noch zu viel an Prämissen vorwegnimmt. Elicit gibt eine inhaltliche Synopse der wichtigsten Artikel aus. In der Trefferliste darunter kannst du die Auswahl aufheben und durch Anhaken selbst bestimmen, welche Artikel zusammengefasst werden sollen. Da die hinterlegte KI keine Tabellen auslesen kann, sollte die Abfrage von "nackten Zahlen" (z.B. "Wie viele Minderjährige leben in Singapur?") vermieden werden.

Schritt 2: In der Trefferliste findet man kurze Zusammenfassungen, Zitationsinformationen und die DOI des Artikels, der sich mit Hilfe eines Resolvers aufrufen lässt. Alle Suchanfragen werden im Notizbuch gespeichert.

Schritt 3: Unter "Add a new step" kann die Funktion Chat with papers ausgewählt werden. Allerdings muss in der Trefferliste zuvor mind. ein Artikel angehakt werden. Hier findet man auch die Concept-Funktion. Bei dieser Recherche-Methode wird nicht primär nach Literatur gesucht, sondern Themengebiete zusammengefasst (z.B. verschiedene Methoden der Ergotherapie, neue Forschungsdesigns in der IT, Tierarten der Tiefsee)