Textbeispiel

Anweisungen

Machen Sie sich Gedanken über Ihr gewähltes Thema sowie darüber, wofür genau Sie die ausgewählte Schreibmethode nutzen möchten (z. B. Einleitung und/oder die ersten Kapitel Ihrer Hausarbeit schreiben, die Forschungsfrage beantworten usw.).
Lesen Sie Ihre Aufgabe und den Leitfaden zur Verwendung der ausgewählten Schreibmethode erneut durch.
Verfassen Sie schließlich ein Textbeispiel, das bei der Abgabe etwa 1.200 Wörter umfasst. Nutzen Sie dabei für das Thema relevante Literatur sowie eine Zitierweise Ihrer Wahl.

1. Einleitung

Schreiben, als eine von vier Fertigkeiten, wird im alltäglichen Leben am meisten vernachlässigt. Dies zeigt die prozentuale Studie von Barber aus dem Jahr 1971, bei der Schreiben auf Rang Vier von Vier landet, mit einem prozentualen Anteil von nur 11 % (vgl. Faistauer 2001: 869). Dass der Stand heute in der Fremdsprachendidaktik bzw. Schreibdidaktik ein bisschen anders aussieht, zeigen zahlreiche Literaturquellen aus dem Bereich der Schreibwissenschaft, die zur Schreibberatung dienen. Da wir uns hier besonders mit den Funktionen des kommunikativ-funktionalen Schreibens beschäftigen und damit kommunikativ-funktional orientierten Fremdsprachenunterricht untersuchen, werden in dieser Arbeit zwei Übungseinheiten aus zwei einsprachigen Lehrwerken betrachten um sie mithilfe der quantitativ-qualitativen Analyse zu erforschen. Beide Lehrwerke sind in einem international gerichteten Sprachverlag für Bildungsmedien - Ernst Klett Sprachen - veröffentlicht und legen ihren Fokus auf den schriftlichen Ausdruck im Fremdsprachenunterricht auf Sprachniveau B2.2 bzw. B2/C1.
Zuerst wird der theoretische Hintergrund des kommunikativ-funktionalen Schreibens beleuchtet und es in Bezug auf andere Lernzielbestimmungen der Fertigkeit Schreiben nach Bohn (vgl. 2001: 924ff.) beobachtet. Anschließend werden die Lernpotenziale der prozessorientierten sowie der produktorientierten fremdsprachlichen Schreibdidaktik angeschaut. Kapitel 3 ist für die Methodik reserviert und in diesem Kapitel werden die Kriterien für die ausgewählten Korpora erklärt und eine Analyse der ausgewählten Übungen durchgeführt. Dabei werden schriftliche Sprachkompetenzen im Rahmen des Gemeinsamen Europäischen Referenzrahmens für Sprachen (GER) untersucht. Hierbei wird sich auf das sprachliche Kompetenzniveau B2 begrenzt. Anhand der qualitativen Analyse werden die Funktionen, die das kommunikativ-funktionale Schreiben im DaF-Unterricht erfüllt, anhand von Beispielen mit ausgewählten Übungen untersucht. Auf manche Kriterien der Liste des Mannheimer Gutachtens wird ein besonderer Fokus gelegt. Dies gilt vor allem für Lernziele und Methoden, Zielgruppen, Struktur der Lehrwerke, Lernrhythmus, Nutzen der Übungen (z.B. Einübung von Wortschatz) und Textsortenauswahl. Dabei wird auch die Frage nach der Authentizität der ausgewählten Übungen (vgl. Engel et al. 1981: 36-40) beachtet.

2. Theorieteil

3. Methodik: Kontrastive Analyse

Im folgenden Kapitel werden Übungseinheiten aus den zwei zuvor genannten Lehrwerken analysiert. Danach werden die beiden Lehrwerke anhand der kontrastiven Analyse genauer untersucht. Fokus der beiden Lehrwerke ist, wie bereits in der Einleitung erwähnt, ein schriftliches Ausdrucksniveau vergleichbar mit einem B2 Sprachniveau. Im Rahmen des Themas, der Ausarbeitung rund um kommunikativ-funktionales Schreiben und seine Funktion im DaF-Unterricht, wurden explizit Primärquellen genommen, welche nicht nur einen Schwerpunkt auf das Thema Schreiben gelegt haben, sondern auch angemessene Übungsmuster erfüllen. Das zweite grundlegende Kriterium für die Auswahl der Lehrwerke war die Authentizität von Lehrwerkübungen. Auf dieses Kriterium wird später, in der Analyse, genauer eingegangen.

3.1. Übung 1: Formelle E-Mails schreiben

In diesem Kapitel wird eine Übung aus dem Lehrbuch Mittelpunkt B2/C1 Intensivtrainer schriftlicher und mündlicher Ausdruck aus dem Jahr 2009 analysiert. Das Buch hat, Stand heute, nur eine Auflage und eignet sich am besten für Studierende oder Auszubildende. Wie der Titel bereits verrät, handelt es sich hierbei um einen Intensivtrainer mit unterschiedlichen Textsorten. Die Texte sind rund um Beruf und Studium gestaltet und können bei Bedarf auch problemlos für ein Selbststudium benutzt werden. Der gesamte Lernstoff ist in vierzehn Kapitel unterteilt und nahezu jede Lerneinheit beschäftigt sich mit einer anderen Textsorte. In Bezug auf das vierte Lernpotenzial nach Huneke/Steinig findet man im kompletten Lehrbuch mit verschiedenen Textsorten, bei denen Lernende zum Beispiel das Anfertigen von Protokollen, Notizen oder Hausarbeiten lernen können. Das Design des Buches lässt sich aus einer Kombination von blau, wobei es hier helle und dunkle Nuancen gibt, schwarz und weiß beschreiben. Auffallend ist eine generelle Textdichte und eine Häufigkeit, dass Illustrationen nur am Anfang eines jeden Kapitels vorkommen. Die Seiten sind jedoch nicht nur mit dem primären Text gefüllt, sondern der Text wird auch mit vielen Tipps und Checklisten ergänzt. Auf den letzten Seiten des Buches findet man einige Lösungsvorschläge, sowie Transkriptionen der Hörübungen, welche auch in einer beiliegenden CD als Audio-Dateien zur Verfügung stehen. Der allgemeine Lernrhythmus dieses Werks ist im Vergleich zum zweiten Werk wesentlich intensiver.

Eine Einstiegsaufgabe im zweiten Kapitel des Lehrbuchs Mittelpunkt B2/C1 Intensivtrainer schriftlicher und mündlicher Ausdruck ist eine Übung (s. Abb. 1) zum Thema Formelle E-Mails schreiben. Die Übung beginnt jedoch nicht gleich mit dem eigentlichen Schreiben einer formellen E-Mail, sondern fordert unter der Unteraufgabe a eine Vorwissensaktivierung des Lernenden. So soll er sich Gedanken machen, in welchen Situationen er schon formelle E-Mails geschrieben hat. Erst danach folgt die eigentliche Übung unter b, bei der die Lernenden über die Unterschiede zwischen formellen und informellen E-Mails nachdenken und kurze Notizen mit Stichworten anfertigen sollen, d. h. hier kommen die Lernenden langsam ins Schreiben. Diese erste Übungseinheit hat als Lernziel nicht nur die reine Aktivierung des Vorwissens, sondern mit der zusätzlichen Vorbereitungsphase werden mögliche Schwierigkeiten und Missverständnisse so früh wie möglich aus dem Weg geräumt (vgl. Trim et al. 2001: 160).

3.2. Übung 2: Beschwerden schriftlich verfassen

Das zweite Lehrwerk Kompass DaF B2.2. Deutsch für Studium und Beruf verweist schon im Titel darauf, dass es für Lernende im Niveaubereich des B2 gedacht ist. Besonderer Fokus liegt hierbei noch auf Studierenden und Arbeitenden. Die Erstausgabe erschien 2020 und ist im Vergleich zum ersten Lehrbuch deutlich farbenfroher, jedoch auch sparsamer mit dem Text. Das Lehrbuch ist sowohl als Print-, als auch als Online-Ausgabe erhältlich und es gibt zusätzlich noch Wortschatzkärtchen in der Klett-Augmented-Applikation, sowie Online-Übungen. In Bezug auf die Lernpotenziale nach Huneke/Steinig merken wir hier eine experimentierende Umgebung mit Sprache. Das Ganze kann als Prüfungsvorbereitung für Test DaF, DSH, Goethe Zertifikat B2 und telc Deutsch B2 dienen. So gibt es in einer unseren Beispielübungen ein Symbol, welches man auch in einer telc Prüfung finden könnte.

Das Unterkapitel befasst sich mit zwei Übungen zu dem Thema Beschwerden, welche auf der Seite einunddreißig des Lehrbuchs Kompass DaF B2.2. Deutsch für Studium und Beruf zu finden sind (s. Abb. 4). Die erste Übung besteht aus zwei Unterfragen bzw. Unterübungen, wohingegen die zweite Übung eher zum Reflektieren gedacht ist. Da die strikte Trennung aller vier Fertigkeiten nur schwierig zu schaffen ist, wird die Übung so gestellt, dass zwei der Fertigkeiten, Lesen & Schreiben, kombiniert werden. Hierbei werden zwei Fertigkeiten der geschriebenen Sprache fokussiert. Zum einen das Lesen, als eine rezeptive Fähigkeit, und zum anderen das Schreiben, als eine produktive Sprachverarbeitung (vgl. Faistauer 2001: 865). Diese beiden Fertigkeiten, mit ihrer Verbindung zur Orthographie und visueller Repräsentation der Sprache, sind aus lernpsychologischer Sicht eng miteinander verknüpft und können nur bewusst erworben werden (vgl. ebd. 868). Schon der Titel der ersten Aufgabe macht deutlich, dass es um unsere (fiktive) Unzufriedenheit mit der Dienstleistung einer Cateringfirma geht, und die erste Aufgabe unter a lautet: „Lesen Sie die Werbeanzeige [...] Sammeln Sie kurz Ideen, was beim Catering nicht gut war, und machen Sie sich Notizen.“ (Braun et al. 2020: 31). Nach dem Einlesen und der Informierung über die Cateringfirma, kommt die Aufgabe b, die sich nur auf das Schreiben orientiert. Man soll der Cateringfirma nun eine Beschwerde-E-Mail schreiben. Dabei hat man die Wahl, entweder drei vorgeschlagene Punkte oder zwei vorgeschlagene Punkte und einen Aspekt der Wahl zu behandeln. Die Punkte lauten:

Erklären Sie, was Sie nun vom Anbieter erwarten.
Beschreiben Sie Ihre Erwartungen nach der Lektüre der Werbeanzeige.
Beschreiben Sie, was Sie beim Catering nicht gut fanden und warum Sie enttäuscht sind.
Beschreiben Sie, was Sie tun, falls Sie keine Reaktion bekommen. (ebd.)

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